Rosen

Die Rose ist eine meiner Lieblingspflanzen. Seit ich die “alten” historischen Rosen wurzelecht kennen gelernt habe, blühen bei uns wieder Rosen trotz hungriger Rehe.

Die Geschichte der Rose

Die Rose ist die traditionsreichste Kulturpflanze der Menschheit. Sie spielte und spielt immer eine besondere Rolle.

In Sibirien wurde die früheste Abbildung einer Rose und zwar eine geöffnete einfachblühende in einem Grab auf einer Silbermedaille oder Münze gefunden. Sie wurde auf 4000 v. Chr. datiert.

In China wurden wahrscheinlich bereits 2700 v. Chr. die ersten Rosen in Gärten gepflanzt. Konfuzius (*551 v. Chr + 479 v. Chr.)berichtet von umfangreichen Rosenpflanzungen in den kaiserlichen Gärten in Peking.

Die chinesische Rose brachte Ende des 18. Jahrhunderts die Öfterblütigkeit in die Züchtung.

Die älteste Darstellung einer Rose im Knossospalast auf Kreta wird auf 1600 v. Chr. datiert. Von dort ist die Rose wahrscheinlich in die anderen Teile des Mittelmeerraumes gelangt.

Für die Römer gehörte die Rose zu den höchsten Luxusgütern. Die Wege zum Festmahl waren mit Rosenblütenblättern übersät. Die Römer rieben sich gerne mit Rosenöl ein, sie schwelgten auf Rosen – daher das Sprichwort „auf Rosen gebettet sein“.

Nero und andere ließen Rosenblüten auf die Gäste regnen.

Karl der Große sorgte 794 dafür, dass die Rose in Privatgärten gepflanzt wurde.

Aus der Zeit um 1090 gibt es Hinweise auf Rosengärten in Deutschland und Frankreich. In Klostergärten wurden im westlichen Europa Rosen kultiviert.

Kaiserin Josephine sammelte in ihrem Garten am Schloss Malmaison Rosen aus englischen und französischen Baumschulen. Als sie 1814 starb, hatte sie etwa 250 verschiedene Rosen in ihrem Garten. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts versuchten die Züchter vor allem öfterblühende Rosen zu erzielen. Damals bestand die Gefahr, dass die alten Sorten durch die neuen verdrängt wurden. Die Cottage Gärten wurden zu Reservaten für alte Rosen. Gertrude Jekyll und Vita Sackville-West kultivierten die alten Sorten in ihren Gärten und sorgten damit dafür, dass diese Sorten Pflanzenliebhaber heute noch pflanzen.

Schon seit Menschengedenken wurde die Rose zur Verzierung von verschiedenen Bauten verwendet, wie bereits erwähnt z.B. auf Resten des Palastes von Knossos. Bei vielen Kirchen erinnert das Westportal seinem Aufbau nach einer Rosette.

Aber auch im weltlichen Bereich finden wir die Rose auf Wappen, Münzen oder Bannern. Im Wappen von Nordrhein-Westfalen (meiner Heimat) finden wir die lippische Rose, die in Westfalen auch noch auf etlichen Grenzsteinen gefunden werden kann. Die Rose ist ebenfalls ein Bauhüttensymbol, z.B. an der Alhambra in Grenada.

In England wurde sie durch die Rosenkriege der Adelsgeschlechter Lancaster und York bekannt. Beide trugen die Rose in ihrem Wappen. Für das Haus Lancaster stand die rote Rose, für das Haus York die weiße Rose. Die Tudor-Rose, rot mit weißer Mitte ist ein Symbol für die Aussöhnung der beiden Geschlechter. Sie findet sich im Wappen des Königreiches.

Heute kann man zwischen 30 000 Rosensorten wählen.